Im finalen Showdown verliert der VfB Oberesslingen/Zell in der Fußball-Relegation zur KLA gegen den TSV Notzingen – Zweiter der B-2-Liga – deutlich mit 2:6.
Es war alles angerichtet für den Schlusspunkt der Relegation zur Kreisliga A: tolle Organisation durch den ausrichtenden TV Unterboihingen, strahlender Sonnenschein, hohe Temperaturen, viele Zuschauer sowie gute Platzverhältnisse. Umso größer dann die Enttäuschung bei den zahlreichen Anhängern, Funktionären und Kickern des VfBOEZ über den Verlauf der Partie und die verpasste Chance, den Klassenverbleib in der Kreisliga A 1 definitiv zu sichern. Durch die 2:6 (1:2)-Niederlage gegen den TSV Notzingen (Zweiter der KLB 2) ist der VfBOEZ – Relegationsplatz 14 in der KLA 1 – eigentlich abgestiegen, kann nun aber noch darauf hoffen, dass der 1. FC Eislingen am Sonntag um 15 Uhr die finale Begegnung um den Aufstieg in die Landesliga gegen die SpVgg Holzgerlingen gewinnt und der schwere Gang nach unten dadurch für den VfBOEZ vermieden werden kann.
VfBOEZ-Spieler Yasin Karaca sieht Rot
Unter den geschilderten Rahmenbedingungen ergriffen die Notzinger von Beginn an die Initiative und waren spielbestimmend. Bereits in der 3. Minute erzielte Marian Ropertz das 1:0 für seine Notzinger, als er einen feinen Angriffszug überlegt unter Mithilfe des Innenpfostens abschloss. Die Spieler aus Oberesslingen/Zell hatten Mühe mit den schnellen, wendigen Angreifern und fanden zunächst kein Gegenmittel. Folgerichtig kamen die Notzinger so durch einen von Luca Keck verwandelten Handelfmeter in der 19. Minute zum 2:0. Zuvor klärte VfBOEZ-Spieler Yasin Karaca für seinen bereits geschlagenen Torhüter Michele Lucente kurz vor der Torlinie mit der Hand, verhinderte einen Treffer und erhielt die rote Karte. Wer nun geglaubt hatte, dass die Partie ein Selbstläufer für Notzingen würde, irrte aber.
Beste VfBOEZ-Phase in diesem Spiel
Vielmehr taten sich die Notzinger gegen nur zehn VfBOEZ-Spieler schwer und verloren ihre Linie. Oberesslingen/Zell gab nicht auf und kreierte gute Chancen. In der 24. Minute erzielte Nail Fakili den Anschlusstreffer. Bis zum Halbzeitpfiff gab es auf beiden Seiten weitere gute Tormöglichkeiten, ohne dass sich am Resultat jedoch etwas änderte.
Nach dem Seitenwechsel dominierten die Notzinger wieder klar und erarbeiteten sich zahlreiche Chancen. Egemen Altindil war nach 52 Minuten mit einem Schlenzer über den VfBOEZ-Torwart zum 3:1 für Notzingen erfolgreich – und Daniele Attore erhöhte neun Minuten später auf 4:1. Der VfBOEZ gab sich jedoch zu keinem Zeitpunkt verloren und der eingewechselte Yasin Kaya verkürzte in der 72. Minute auf 2:4. Allen Bemühungen von Oberesslingen/Zell zum Trotz ließen die Notzinger danach aber nichts mehr zu. Vielmehr waren sie durch Ropertz in der 80. Minute zum 5:2 sowie nur zwei Minuten später durch Keck zum 6:2 erfolgreich. Somit schnürten diese zwei Kicker jeweils einen Doppelpack und gehörten auch mit zu den besten Spielern auf dem Feld. Kurz vor dem Ende traf Keck von der Strafraumlinie zudem noch die Torlatte des VfBOEZ.
Alle Spieler mussten den heißen Temperaturen im Verlaufe der Partie Tribut zollen. Der Jubel bei den Notzingern war daher anfangs noch verhalten und nahm dann mit den obligatorischen Bierduschen zu. „Endlich haben wir den Aufstieg nach den Enttäuschungen der Vergangenheit geschafft“, sagte Birant Sentürk, einer der beiden Notzinger Trainer. Und weiter: „Wir haben stets an unser junges Team geglaubt und ernten jetzt den Lohn.“ VfBOEZ-Spielertrainer Patrik Leovac war zwar enttäuscht, erkannte aber den Notzinger Sieg als verdient an: „Dies war unser zweites Relegationsspiel bei diesen Witterungsbedingungen. Zum Schluss hatten wir einfach keine Körner mehr.“ Der VfBOEZ muss seine letzte Hoffnung nun auf den 1. FC Eislingen setzen.
VfB Oberesslingen/Zell: Lucente – Stege, Adrian Dodaj, Fakili, Antonio Blazevic (56. Ivan Blazevic), Gündüz (56. Siavilas), Karaca, Leovac (67. Zeneli), Rendina (46. Kaya), Leonard Dodaj, Turp (85. Satsu).
TSV Notzingen: Storm – Ensminger, Schopper, Nogueira (38. Pohl), Daniele Attore (83. Schuster), Altindil (77. Semler), Sipp (45.+2 Calusic), Ropertz (83. Cosimo Attore), Brüske, Keck, Panknin.
Schiedsrichter: Sven Arnold (Esslingen).
Zuschauer: 700.
Rote Karte: Karaca (18.).
Tore: 0:1 Ropertz (3.), 0:2 Keck (19./HE), 1:2 Fakili (24.), 1:3 Altindil (52.), 1:4 Attorre (61.), 2:4 Kaya (72.), 2:5 Ropertz (80.), 2:6 Keck (82.).
Beste Spieler: Fakili, Stege, Adrian Dodaj / Schopper, Brüske, Ropertz, Keck.
Quelle: Esslinger Zeitung vom 19.06.2025
